Presse

17.September 2010

In der Mainpost erschien heute ein Artikel über die Deutsche JuniorenMeisterschaft in Aachen:

 

Fliegende Mädchen auf ihren Pferden
Münsterschwarzacher Voltigierer bei der deutschen Meisterschaft

 

Es war der Einzug in eine Welt, die viele bis dahin nur aus dem Fernsehen gekannt hatten. Wo sich einmal im Jahr Reitsportler aus aller Herren Länder zum weltberühmten Aachener Pferdefestival CHIO verabreden, hat sich diesen Sommer der deutsche Voltigiernachwuchs getroffen, um im sportlichen Wettstreit seine Besten zu küren. Am Start war auch eine Gruppe der DJK Münsterschwarzach, die gemeinsam mit der bayerischen Equipe ins vollbesetzte Dressurstadion einlief. „Ein überwältigendes Erlebnis“, schilderte Trainerin Annette Müller-Kaler ihren und den Eindruck ihrer Schützlinge. Auch sportlich war Aachen eine Reise wert: Die Schwarzacher Gruppe gewann im Team eine Bronzemedaille, Miriam Esch wurde im Einzelwettbewerb Fünfte.

21 Gruppen und 35 Einzelsportlerinnen aus den deutschen Landesverbänden waren in die Aachener Soers gekommen. Früher ein verschlafenes Grünland mit bestenfalls bäuerlicher Nutzung, hat sich das landschaftlich wertvolle Biotop auch zu einem Mikrokosmos für Spitzensportler entwickelt. Die Alemannia trägt hier nach dem Umzug vom heimischen Tivoli ihre Zweitliga-Fußballspiele aus, und die Pferdesportfreunde erlebten 2006 bei den Weltreiterspielen einen Wettkampf de luxe. Nun also die deutsche Jugendmeisterschaft, für die sich die Schwarzacher Equipe als bayerischer Vizemeister qualifiziert hatte. Als das große Ereignis dann gekommen war, wirkten die Münsterschwarzacherinnen zunächst sehr sicher und souverän. Doch in ihrem sonst so starken zweiten Übungsblock schöpfte keine der Reiterinnen ihr Leistungspotenzial aus. Über sich selbst enttäuscht, verließen sie den Wettkampfzirkel in Aachen. Auf Platz acht liegend, schienen die Medaillenhoffnung früh zerstoben. Auch Miriam Esch wusste in der Pflicht den älteren Konkurrentinnen (noch) nichts entgegenzusetzen, zeigte sich in den Schwungübungen anfällig.

Nach der verpatzten Pflicht schien der größte Erwartungsdruck von den Schwarzacherinnen gewichen, unbekümmert turnten sie sich durch eine außergewöhnliche Kür, die das Publikum in Bann zog. Alle spektakulären Abgänge zeigte die Mannschaft nach Auskunft ihrer begeisterten Trainerin „in Perfektion“, die Zuschauer spendeten Szenenapplaus bei der Schlussaufstellung. Die herbe Enttäuschung der Pflicht war vergessen, die jungen Reiterinnen fielen nach der gelungenen Show dem fränkischen Voltigierbeauftragen und Betreuer der Mannschaft, Gerhard Pfeuffer aus Coburg, überglücklich in die Arme. Richter A belohnte die Kür mit einer Note von 9,126, das war der Mannschaft in dieser so erfolgreichen Saison noch nie geglückt. Allein die Equipe aus Neuss schnitt noch besser ab – in erster Linie wegen ihres besseren Pferdes. Der schon zwanzig Jahre alte Holsteiner Wallach Carlo der Schwarzacher an der Longe Annette Müller-Kalers war dem acht Jahre alten Pferd aus Neuss an Elastizität und Schwungkraft klar überlegen. „Aber wir waren mehr als zufrieden mit Carlos Leistung“, sagte Müller-Kaler.

Nach der ersten Runde mit Pflicht und Kür rangierten die Schwarzacherinnen als Dritte auf ihrem erhofften Medaillenrang. Als es daran ging, die Position im zweiten Umlauf zu festigen, wuchs die Anspannung wieder. Das Los hatte ihnen den Startplatz direkt hinter den führenden Neusserinnen zugewiesen, so dass die zwei kürstärksten Mannschaften nacheinander antraten. Die Westfälinnen überzeugten erneut mit ihrer Artistik und Akrobatik, auch die Schwarzacherinnen zeigten den im Wettbewerb einmaligen, sehr diffizilen zeitgleichen Aufsprung zweier Reiterinnen von innen und außen souverän. Bange Momente mussten Annette Müller-Kaler und ihre Schützlinge danach auf der Tribüne aushalten, da der Vorsprung vor Platz vier wegen des schwächeren Pflichtteils nicht allzu groß war. Um so ausgelassener fiel später der Jubel aus, als der mit Bronze versüßte dritte Platz feststand.

Miriam Esch hatte sich durch gute Platzierungen in den Qualifikationswettbewerben und Platz drei auf den bayerischen Meisterschaften als Einzelstarterin für die deutsche Meisterschaft qualifiziert. Im Feld der Juniorinnen traf sie auf erfahrene Konkurrentinnen, von denen manche schon bei Welt- und Europameisterschaften gestartet waren. Deshalb vermochte sie in den Pflichtwettbewerben nicht ganz mitzuhalten. Mit ihrem siebten Platz nach der Pflicht war sie mehr als zufrieden, und in der Kür machte sie noch zwei Plätze gut. „Sie turnte mit der ihr eigenen Geschmeidigkeit eine begeisternde Kür“, betonte Annette Müller-Kaler. „Die Höchstschwierigkeit des freien Handstandes als statisches Element auf dem galoppierenden Pferd gelang ihr dabei ohne Mühe.“ Am Ende war ihr der fünfte Platz sicher. Nicht nur Miriam Esch dürfte das alles wie im Fernsehen vorgekommen sein.

Akrobatik auf dem galoppierenden Pferd: Die Münsterschwarzacherinnen Michelle Bock und Miriam Vogt (oben) zeigen, worauf es beim Voltigieren ankommt.               Foto: Roland Augustin/www.shoto.de
Akrobatik auf dem galoppierenden Pferd: Die Münsterschwarzacherinnen Michelle Bock und Miriam Vogt (oben) zeigen, worauf es beim Voltigieren ankommt. Foto: Roland Augustin/www.shoto.de

12. Juli 2010

Heute erschien in der Mainpost ein Artikel über die Fränkischen Meisterschaften 2010:

 

Voltigierer glänzen bei den Fränkischen Meisterschaften

DJK Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach stellt drei Sieger – Juniorin Miriam Esch turnt die beste Pflicht aller Teilnehmerinnen

 

 Auch wenn sich die Nachwuchsmannschaft der Münsterschwarzacher Voltigierer bei den Fränkischen Meisterschaften dem Lokalrivalen von der Mainschleife geschlagen geben musste, gab es viel Grund zur Freude. Mit drei Meisterschaften im Gepäck reisten die Voltigierer der DJK Egbert-Gymnasium von den Titelkämpfen aus Coburg-Bieberbach ab.

Die aufgrund der bisher erfolgreichen verlaufenen Saison als Mitfavorit angereisten Gruppen-Voltigierer wurden ihrer Rolle in der Meisterklasse der Spitzengruppen gerecht. Im ersten Umlauf setzten sie ihre Pflichtstärke eindrucksvoll um und übernahmen die Führung. Trotz einiger Konzentrationsfehler bei der Kür, die aber routiniert überspielt wurden, konnte der erste Platz nach dem ersten Wettkampftag verteidigt werden. Am zweiten Tag war noch einmal die Kür gefordert, in der sich die Münsterschwarzacher– unterstützt von ihrem souverän galoppierenden 20-jährigen Holsteiner Wallach – deutlich steigerten und die Hauptkonkurrenten aus Rathsberg auf Platz zwei verweisen konnten.

Auch das Junior Team erfüllte die Erwartungen. Das fast ausschließlich mit Münsterschwarzacher Sportlerinnen besetzte Verbandsteam Franken-Junior I wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Zusammen mit Schimmelwallach Carlos holte es mit einer starken Pflicht und zwei traumhaft sicher voltigierten Küren mit der Tageshöchstnote den Titel. Ein Startplatz bei den deutschen Meisterschaften in Aachen erscheint damit gesichert.

Aber nicht nur in den Mannschaftswettbewerben überzeugten die Münsterschwarzacher Voltigierer. Auch im Einzel ließen sie aufhorchen. Die erst 14-Jährige Miriam Esch erstaunte Richter und Zuschauer im Junioren-Wettbewerb gleichermaßen durch ihre unglaubliche Harmonie mit Pferd Carlos. Mit klarem Vorsprung gewann sie den Titel und lag von der Note her deutlich über den Senioren, so dass sie zusätzlich mit der Sonderehrung für die beste Pflicht ausgezeichnet wurde.

Im Franken-Cup, dem Mannschaftswettbewerb der Junioren lag das Schwarzacher Team nach dem ersten Umlauf mit hauchdünnem Vorsprung auf Platz eins. Im zweiten Umlauf schlichen sich aber zu viele Flüchtigkeitsfehler und Unsicherheiten ein, so dass sie vom souverän voltigierenden Team von der Volkacher Mainschleife auf Platz zwei verwiesen wurden.

Gruppen: 1. Münsterschwarzach II 7,361; 2. Rathsberg I 7,051; 3. Büchenbach I 6,767. Junior-Gruppen: 1. Franken Junior I 7,432; 2. Bamberg I 6,761; 3. Rathsberg II 6,323. Junior Einzel: 1. Miriam Esch (Münsterschwarzach) 7,795; 2. Franziska Hanft (Bamberg) 6,410; 3. Tina Beeg (Kulmbach) 6,367. Franken-Cup der L-Gruppen (Junioren): 1. Mainschleife I 6,275; 2. Münsterschwarzach I 5,925; 3. Kulmbach II 5,867.
   
 

Gruppenbild mit Pferd: Das Franken-Junior-Team gewann den Titel bei den fränkischen Meisterschaften in Coburg (von links): Pferd Carlos, Longenführerin Annette Müller-Kaler, Jasmin Pfister, Miriam Esch, Michelle Bock, Miriam Vogt, Franziska Wagenhäuser, S
Gruppenbild mit Pferd: Das Franken-Junior-Team gewann den Titel bei den fränkischen Meisterschaften in Coburg (von links): Pferd Carlos, Longenführerin Annette Müller-Kaler, Jasmin Pfister, Miriam Esch, Michelle Bock, Miriam Vogt, Franziska Wagenhäuser, S